
Friedensaktion des WoDoHo und der Rethemer LandFrauen
6. März 2022
Jahreshauptversammlung mit Wahlen
4. Mai 2022So lautete das Fazit der Abendveranstaltung der LandFrauen Rethem und Umgebung am 06.04.2022, in der es um den Zustand des Waldes in den letzten Jahrzehnten durch Klimaveränderung und andere Einflüsse ging. Diplom- Forstingenieur Udo Papenheim aus Verden berichtete als ehemaliger Bezirksförster den 30 Zuhörerinnen über Bewährungsprobenfür den Wald. So ist vielen noch der Sturm des Jahres 1972 in Erinnerung, dessen Sturmschäden wie bei allen Stürmen „regionale Katastrophen“ bedeuten. Technik und Kenntnisse über den Wald waren zu der Zeit noch andere. Viele Flächen waren einseitig mit Nadelholzbäumen und besonders vielen Fichten bepflanzt.
Auch der Zeitpunkt der Stürme entscheidet über die Höhe der Schäden, in der Vegetationszeit gibt es meist umfangreichere Schäden. Neben den Stürmen gehört der „Saure Regen“ zu den Belastungen für den Wald, der durch Emissionen in der Luft die Bodenqualität verschlechtert und die Nadeln der Bäume ausfallen lässt. Die Bäume werden braun und trocken. Kalk wird auf Boden oder Bäume aufgebracht, um den PH- Wert des Bodens zu verbessern.
Um den Wald langfristig zu schützen, werden durch Bodenbiologen Bodenanalysen durchgeführt, deren Ergebnisse in einer Standortkartierung eingetragen werden. Sie sind für die Forstwirte eine wichtige Hilfe. „Man muss den Wald umbauen, indem man Nadelholzbestände in artenreiche Mischbestände umwandelt“, erklärte Udo Papenheim. Dabei sollten immer drei verschiedene Baumarten in einer Fläche gepflanzt werden. Die Durchforstung ist eine ständige Maßnahme, um die Bestände widerstandsfähiger zu machen. Junge Bäume, die von selbst auflaufen, verjüngen die Natur. Die Douglasie, die ursprünglich aus Amerika stammt, die anspruchslose Roteiche, die amerikanische Lärche sowie die amerikanische Küstentanne zählen zu den alternativen widerstandsfähigen Bäumen, die neben Kiefer und Buche standhalten und gepflanzt werden sollten.
Durch die Zunahme trockener Sommer und die Abnahme der Regenmengen im Jahr fehlt den Bäumen das notwendige Wasser. Niedersachsen hat durch diese Erscheinungen des Klimawandels in den letzten 2-3 Jahren ca 26000ha Waldfläche verloren, wobei der waldzerstörende Prozess noch nicht beendet ist. Schädlinge wie der Borkenkäfer und Kupferstecher bei Nadelbäumen, Frostspänner und Eichenprozessionsspinner bei Eichen, Pilze bei Buche und Kiefer vermehren sich in dem veränderten Klima und tragen zum Sterben der Bäume bei. Die Aufgaben für den Forstschutz werden größer, denn die Selbstregeneration der Wälder funktioniert so nicht mehr. Zur Aufforstung benötigtes Pflanzmaterial ist schwieriger zu bekommen. Auch die Holzwirtschaft hat mit Einbußen und Veränderungen umzugehen.
Die Schwierigkeiten zur Erhaltung des Waldes haben zugenommen, müssen aber vorrangiges Ziel der Forstwirte bleiben, dennwir Menschen brauchen den Wald für unsere Zukunft und unter anderem „als Tankstelle, wo man seine Batterie wieder aufladen kann“.

Diplom- Forstingenieur Udo Papenheim und Ira von Koppelow (2. Vorsitzende LFV Rethem)

Windbruch 2022 im Raum Verden